Mit Erfolg hat sich der Generationentreff Lebenswert in Bad Dürrheim um das Prädikat „DigitalPakt Alter“ des Bundeministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation beworben und wurde in den Kreis von 150 bundesweiten Standorten in Deutschland aufgenommen. Ganz im Sinne des „DigitalPakt Alter“ bietet das MGH Bad Dürrheim schon seit 2013 Kurse für Smartphone und Tablet an und engagiert sich für die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe von Älteren in einer digitalisierten Welt. Der Fokus der Initiative richtet sich auf ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben im Alter, welches auch das MGH Bad Dürrheim mit seinen vielseitigen Angeboten fördert.

Das Mehrgenerationenhaus bietet Anfängerkurse für die Bedienung von Android Smartphones an. Zielgruppe sind in der Regel ältere Menschen, die beispielsweise ein Handy von ihrem Enkel erhalten haben, jedoch außer der Telefonie keine anderen Anwendungen nutzen. Einsteigerinnen und Einsteiger können unter Anleitung ehrenamtlicher Internetlotsen in geschütztem Raum erste Schritte in die digitale Welt wagen oder ihre Kenntnisse vertiefen. Für Fortgeschrittene sind weitere Kurse in Vorbereitung.  Die Kurse finden in Kleingruppen immer mittwochs von 9:00 bis 10:15 Uhr in den Räumen des Generationentreffs statt.

Im neuen Internet-Café treffen sich außerdem jeden Mittwoch Interessierte von 10:00 – 11:30 Uhr, um die Handhabung von Smartphone und Tablet in lockerer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen zu üben.

Bei Problemen rund um Smartphone, Internet & Co. steht die Geschäftsstelle Ratsuchenden zur Verfügung, die daraufhin einen Termin mit einem IT-Fachmann vereinbart. Können nicht alle Fragen telefonisch beantwortet werden, dann ist ebenfalls eine Präsenzberatung möglich (mittwochs von 9 bis 12 Uhr).

Die Anmeldung für alle Angebote erfolgt bei der Geschäftsstelle in der Viktoriastr. 7, Bad Dürrheim, persönlich, per Telefon: 07726/3890337 oder per Mail: info@generationentreff-lebenswert.de. Weitere Informationen zu diesen und anderen Angeboten sind auf der Webseite des MGH Bad Dürrheim www.generationentreff-lebenswert.de zu finden.

In Deutschland haben 6,2 Millionen Erwachsene Schwierigkeiten damit, Wörter, Sätze oder einfache zusammenhängende Texte zu lesen oder zu schreiben. Dies ergab die LEO-Studie 2018 der Universität Hamburg, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegeben hatte. Seither werden verschiedene Maßnahmen zur Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener gefördert.

Auch zahlreiche Mehrgenerationenhäuser in Baden-Württemberg engagieren sich im Sonderschwerpunkt „Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen“. Die Landesarbeitsgemeinschaft Mehrgenerationenhäuser ist Mitglied im Landesbeirat Alphabetisierung des Kultusministeriums Baden-Württemberg.

Viele Betroffene haben bereits schlechte Erfahrungen in ihrer frühen Schulzeit gemacht. Daher ist formale Bildung häufig negativ besetzt, und es gibt Vorbehalte gegenüber schulartigen Angeboten zur Alphabetisierung. Die Willkommenskultur und Niedrigschwelligkeit der Mehrgenerationenhäuser sind der Schlüssel Betroffene zu erreichen und Unterstützung einzuleiten. So können gering literalisierte Erwachsene am gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Leben aktiv teilhaben, und andere für das Thema sensibilisiert werden.

Mit gutem Beispiel geht das Mehrgenerationenhaus Haiterbach voran. Der anregende Vortrag von Tim Thilo Fellmer, richtete sich an Betroffene aber auch Multiplikator*innen.

Ganz nach dem Motto „Miteinander – Füreinander“ versammelten sich vom 9. bis 11. Mai insgesamt 32 Delegierte im Zukunftshaus Wedding/Mehrgenerationenhaus zur Tagung des Bundesnetzwerks Mehrgenerationenhäuser e. V. Für die LAG Baden-Württemberg nahmen die Delegierten Marianne Reißing (ganz rechts auf dem Bild) und Dorothea Brust-Etzel (2. Reihe, 3. v.l.) in Berlin teil. Seit diesem Jahr ist das Bundesnetzwerk ein Verein und trägt den gesellschaftlichen Veränderungen des demografischen Wandels Rechnung. In fünf Arbeitsgruppen wurden Ideen und Strategien für die Zukunft erarbeitet.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Mehrgenerationenhäuser Baden-Württemberg e.V. ist Vereinsgründungsmitglied des Bundesnetzwerk Mehrgenerationenhäuser (BNW MGH)!

Aufgrund der Pandemiesituation verlief die Vereinsgründung im vergangenen November jedoch etwas anders als geplant: Claudia Schwarz (Titelbild rechts) von der Koordinierungsstelle des Bundesnetzwerk Mehrgenerationenhäuser reiste von Berlin aus durch die Republik, um alle Unterschriften der angehenden Gründungsmitglieder persönlich in den verschiedenen Bundesländern einzuholen. Ihre Gründungstour führte sie auch nach Baden-Württemberg. Im schönen Nordschwarzwald, in Freudenstadt, wurde sie von unserer Sprecherrätin Marianne Reißing (Titelbild links) herzlich in Empfang genommen. Die 2021 vollzogene Vereinsgründung des seit 2009 als Expertennetzwerk MGH fungierende und seit 2015 sich konstituierende Bundesnetzwerk MGH ist ein wichtiger Schritt für alle Mehrgenerationenhäuser deutschlandweit. Baden-Württemberg ist seit 2009 aktives Mitglied auf Bundesebene, die LAG MGH BW wird durch ihre gewählten Delegierten vertreten; derzeit sind dies aus dem LAG Sprecherrat Marianne Reißing, MGH Freudenstadt (seit 2009) und Dorothea Brust-Etzel, MGH Haslach (seit 2021).

Marianne Reißing, Sprecherrätin der LAG MGH BW, beim Unterschreiben der Gründungsdokumente auf der Schwarwaldhochstraße